Sp.Vg Eicha – 1. FFC HOF 1:1 (1:0)
Sonntag , den 27.09.14 15:00 Uhr Ahorn, Sportanlage Sp.Vg Eicha
Tore: 17. Min. 1:0 Romina Kufner
62. Min. 1:1 Michelle Kessler
Karten: 51. Min. gelb Sina Heiser (Eicha)
85. Min. gelb Jasmin Weiß (FFC)
Zuschauer: 80
Schiedsrichterin: Schultz, Jana (TSV Heldritt)
Assistenten: Goldschmidt, Reiner
Carl, Andreas
Aufstellung FFC: Mühlstädt, Sattler, Kastner, Fürst, Meier, Weiß, Matetschk(75.Bahmann), Laufer, Krämer, Kessler, Knarr(56.Keil)
Oberfrankenderby ! Manchmal kann selbst ein Schlagwort nicht wirklich ausdrücken, was dann tatsächlich 90 Minuten auf und neben dem Platz abging. Natürlich war allen Kennern des oberfränkischen Frauenfußballs vor der Partie die Brisanz des Spieles bekannt, obwohl es noch nicht einmal um irgend welche relevanten Entscheidungen ging.
Die Gäste starten zwar besser ins Spiel und kamen früh zur ersten Tormöglichkeit. Doch die Startoffensive brachte nichts zählbares und so konnten die Trächerinnen ihren ersten Standard zur Führung nutzen. Am meisten ärgerte sich sicher die ansonsten wie immer sicher auftretende Gästetorfrau Claudia Mühlstädt über den unnötigen Gegentreffer, als sie in ihrem Hoheitsgebiet kurz zögerte und so Romina Kufner nach 17 Minuten genug Platz nach Ecke zum Einköpfen ließ. Die Gastgeberinnen setzen beherzt nach und zeigten sich massiv auf Angriff gebürstet.
Aufregung in der 22. Minute bei den Hoferinnen, als nach einem Freistoß das Leder bereits im Netz zappelte, aber der Linienrichter zum 2. Mal frühzeitig die Fahne hob. So blieb es bei der knappen Eichaer Führung und die Gäste hatten alle Hände voll zu tun, die Trächerinnen vom Strafraum fern zu halten. Kurz vor der Pause kochten die Gemüter dann noch einmal richtig hoch, als Carolin Krämer allein durch war und Torfrau Michelle Leipold Kopf und Kragen riskierte, um vor dem unmittelbaren Halbzeitpfiff den Ausgleich zu vermeiden.
Trainer Hans Dieter Sigg appellierte dann auch an sein Team, nicht aufzustecken. Es blieben schließlich noch einmal 45 Minuten, den knappen Rückstand zu korrigieren. Worte wie Leidenschaft, Teamgeist und Willenskraft weckten offensichtlich die restlichen noch schlummernden Reserven der Hoferinnen. Jedenfalls gerieten die Gastgeberinnen nach dem Seitenwechsel gewaltig unter Druck, weil Hof mutig die Zweikämpfe annahm und früh gegen hielt. Positives Ergebnis daraus war eine Verlagerung des Spiels deutlich in Richtung Eichaer Strafraum. Vor allem Michelle Kessler setzte immer mehr Akzente im zentralen Mittelfeld und übernahm Verantwortung anstelle der aus privaten Gründen nach Hongkong gereisten Pui San Yau. So zeigte sie auch bei Standards ihre Fähigkeiten. Nach 52 Minuten konnte Leipold gerade noch zur Ecke klären, doch beim nächsten Freistoß aus 17 Metern reckte sie sich vergeblich. Perfekt ins obere Eck geschlenzt schoß Kessler ihr Team zurück ins Spiel. Vorausgegangen war ein Foul an der kurz zuvor eingewechselten Sabrina Keil, die nach einjähriger Abwesenheit im Ausland einen sensationellen Einstand gab. Sie beschäftigte ab sofort die Trächer Abwehr und band ständig zwei Spielerinnen. So gelang es den Hoferinnen bis zur Schlußviertelstunde richtig Druck aufzubauen. Doch die Führung wollte einfach nicht gelingen. Selbst als die Gäste zu viert vorm Tor auftauchten und die Abwehr bereits geschlagen war, sollten sie an Leipold scheitern.
So weckten sie bei den Gastgeberinnen noch einmal alle Lebensgeister und sahen sich einer erbarmungslosen Schlußoffensive gegenüber. Vor allem die, bei aller Euphorie nicht nachvollziehbaren, Unsachlichkeit der Zuschauer hinter dem Hofer Tor heizten die Atmosphäre bis zum Abpfiff richtig an.
Am Ende blieb es beim, dann wieder sachlich betrachteten Eindruck, schon gerechten Unentschieden. Sicher wird der eine oder andere urteilen, das die Partie nicht immer spielerische Hochklasse zeigte, aber mal ehrlich betrachtet. Von so einem Spiel wird doch ganz anderes erwartet. Und das wurde doch auch geboten. Der Hofer Trainer hat da sicher nach dem Spiel gute Worte gefunden: „Ich habe heute ein echtes Derby gesehen. Unser Team wollte und konnte mit purer Leidenschaft spielen, was zu 100 % funktioniert hat. Es hat sich eindrucksvoll als disziplinierte Einheit präsentiert und dafür zolle ich ihm Respekt.“ Trotz sensationeller Teamleistung mahnt der Trainer für die Zukunft die sukzessive Verbesserung vor allem des Passspiels und nicht zuletzt die taktische Flexibilität an. „ Ich als Trainer gebe aber definitiv jeder Spielerin Zeit für ihre Entwicklung“ so Sigg mit Blickrichtung in die weitere Saison.
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