SC Würzburg Heuchelhof – 1. FFC HOF 2:3 (1:1)
Anstoß: Sonntag, 21.10.18 15:00 Uhr Sportgelände Heuchelhof Würzburg, Heuchelhofstr. 14 97084 Würzburg
Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Kevin Büdel (Frammersbach)
Assistenten: Jan Wetekam, Hagen Abicht
Tore: 04. Min. 0:1 Marusha Knarr
- Min. 1:1 M. Seeger
- Min. 2:1 Nicole Kreußer
- Min. 2:2 Jasmin Weiß
- Min. 2:3 Jasmin Weiß
Karten: 61. Min. gelb Fürst (Hof)
87. Min. gelb Weiß (Hof)
Aufstellung FFC: Mühlstädt, Fürst, Sattler, Müller S.(63.Hecker), Müller H.(88.Fischer), Weiß, Knarr M., Kastner, Yau(86.Dudnik), Marx(51.Möhwald)
Bericht: FFC gewinnt dramatisches Spiel beim Tabellenführer
Zum Topspiel des Wochenendes empfing in der Bayernliga Spitzenreiter Würzburg den Tabelldritten Hof. Es war im Vorfeld schwer eine Prognose abzugeben, wie das Spiel laufen könnte. Beide Teams zeigten sich zuletzt in einer blendenden Verfassung, wobei die Gastgeberinnen bisher noch kein Spiel verloren hatten. Was dann aber die Zuschauer 95 Minuten geboten bekamen, übertraf mit Sicherheit alle Erwartungen. Da schien jemand in die Löcher des den holprigen Platzes anstelle von Sand Pfeffer gestreut zu haben.
Los ging es mit einem schnellen Führungstor der Gäste nach nicht einmal 4 Minuten mit dem ersten Freistoß des Spieles. Svenja Müller schlug den Ball aus rund 30 Metern in die Torwartzone. Ehe Würzburgs Keeperin zugreifen konnte, köpfte ihr Marusha Knarr die Kugel vorn den Händen weg ins Tor. Die Gastgeberinnen brauchten ein paar Minuten, um sich von dem Schreck zu erholen und so sah es erstmal nach einem schnellen, offen Spiel aus. Doch dann nahm Würzburgs Spielweise eine rasante Fahrt auf. Jeder Hofer Ballverlust führte zu einem überfallartigen Sturmlauf auf das Hofer Gehäuse. Rechts und links pfiffen Hofs Keeperin Claudia Mühlstädt die Schüsse um die Ohren, aber irgendwie schaffte sie es, 40 Minuten ihren Kasten sauber zu halten. Hof kam zwar auch immer wieder bis zum gegnerischen Strafraum, konnte aber keine Torgefahr erzielen. So war der längst überfällige Ausgleich in der 45. Minute mehr als verdient. Die Oberfränkinnen mußten froh sein, bis zur Pause nicht klar zurück zu liegen.
Auch nach dem Wiederanpfiff überzeugt erstmal nur Würzburg. Hohe Ballsicherheit, kompromisslose Abwehrarbeit, präzise Pässe und eine wahnsinnig schnelle Offensivabteilung stellte Hof vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe. So war es eher erstaunlich, dass es tatsächlich eine Stunde bis zur Würzburger Führung dauerte. Die überragend haltende Mühlstädt war dabei machtlos, als ein Nachschuß durch die Abwehr am Innenpfosten landete. Die Gastgeberinnen wollten nun den Deckel drauf machen. Doch Hof gab sich nicht auf. Mit Kontern setzten sie immer wider Nadelstiche. Das wurde in der 65. Minute mit dem Ausgleich belohnt, als Jasmin Weiß eine Vorlage von Isabell Kastner an der Keeperin vorbeispitzeln konnte. Nur 5 Minuten später hat Hof dann sogar die Partie wieder gedreht. Sabine Sattler schlug von der Mittellinie einen Freistoß in den Strafraum. Erneut war Weiß zur Stelle und verlängerte per Kopf in die Maschen.
Voll gefordert in diesem rasanten Spiel war auch Schiedsrichter Kevin Büdel. So verweigerte er aus Sicht der Heimelf einen verdienten Treffer und ließ in der 77. Minute Gnade vor Recht ergehen, als er Katharina Fürst nach ihrem zweiten taktischen Foul nicht mit gelb/rot vom Platz stellte. Die letzten 20 Minuten gestalteten sich zum offenen Schlagabtausch. Beide Mannschaften wollten das Leder schnellstmöglich vor das gegnerische Gehäuse bringen und erarbeiteten sich durchaus damit auch Einschußmöglichkeiten. Doch Mühlstädt im Hofer Kasten brachte Würzburgs Sturm zur Verzweiflung, während im anderen Strafraum den Gästen die nötige Cleverness zum Torerfolg fehlte. Dies sollte auch bis zum Abpfiff nach sechs ewig lang erscheinenden Nachspielminuten so bleiben. Passend zu dem Spiel waren auch diese von hoher Brisanz geprägt. Noch einmal gelang es Isabell Kastner bis in den Fünfmeterraum vorzudringen. Dort folgte stieß sie mit der Hüterin zusammen, der Referee zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Völlig unverständlich für die Gäste, die ein Foul von Kastner monierten. Büdel gab zu verstehen, dass er direkt nach dem Schuß abpfeifen werde. Marusha Knarr legte sich das Leder zurecht, schoß ihn aber rechts oben drüber.
Hof wars egal. Drei Punkte, an die zur Pause niemand zu glauben wagte waren eingefahren. FFC-Coach Siegfried Penka konnte es kaum fassen: „ Was für ein Spiel hoch, runter, hoch – Emotion pur. Das war ein erstklassiger Spiel von beiden mit dem glücklicheren Ende für uns.“
Nächste Woche kann der FFC zur Vereinskärwa im Heimspiel gegen Frickenhausen unter Beweis stellen, dass nun mit ganz vorn hingehören.
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